Rezension: "Die Hebamme" von Kerstin Cantz

Titel: Die Hebamme
Autorin: Kerstin Cantz
Verlag: Diana Verlag
Seitenzahl: 416
Genre: Historischer Roman

Inhalt

Die 19- jährige Gesa Langwasser soll in ihrem Dorf die Nachfolgerin ihrer verstorbenen Tante werden, die als Dorfhebamme gearbeitet hat. Dafür kommt sie 1799 nach Marburg um in dem dortigen Gebärhaus als Hebammenschülerin alle wichtigen Grundlagen zu lernen und schlussendlich eine Prüfung abzulegen, so wie es die neuen Gesetze verlangen.
Das Gebärhaus hat aber einen sehr schlechten Ruf: Nur unverheiratete Schwangere kommen dorthin und müssen den Gelehrten während der Geburt im Hörsaal für Lehre und Forschung dienen. Sie müssen alles über sich ergehen lassen und werden dabei wie Forschungsobjekte behandelt, betatscht und zur Schau gestellt. Eine der Schwangeren, Lene Schindler, flieht aus Angst und bekommt ihr Baby mit Hilfe Elgin Gottschalks in der Scheune ihres ehemaligem Dienstherren. Elgin Gottschalk ist die Stadthebamme Marburgs, die das Vertrauen der Bürgerinnen genießt und alle anderen Kinder dort zur Welt bringt, die in ehelichen Verhältnissen gezeugt wurden. Doch nach der Geburt des Sohnes von Lene Schindler, verschwindet das Kind auf seltsame Weise und Lene wird des Kindesmordes angeklagt. Auch Elgin muss sich aufgrund der Anklage einigen Fragen stellen. Außerdem muss ihre Affäre mit dem Apothekerssohn Lambert geheim bleiben, denn der soll eine andere heiraten.

Meine Meinung

Das Buch schafft es einen in die Zeit von 1799 zurück zu versetzen. Es ist interessant zu verfolgen, wie es damals zuging und was die Frauen bei den Geburten zu erleiden hatten. 
Die Hebamme Elgin wird als starker Charakter beschrieben. Sie versucht sich gegenüber den Medizinern zu behaupten und möchte selbst ein Handbuch für Hebammen veröffentlichen. Gesa hingegen ist eher etwas schüchterner und muss sich viel gefallen lassen, vor allem von der Haushebamme des Gebärhauses. Ich fand beide Charaktere ganz reizend und konnte gut mit ihnen mitfühlen. Aber auch die vielen anderen Personen, die in dem Buch auftauchen, wurden meist umfassend beschrieben und immer wieder konnte man einen anderen Charakter etwas näher kennen lernen, da die Handlung ständig aus einer anderen Perspektive erzählt wurde.
Der Schreibstil ist an die damalige Zeit angepasst, was authentisch wirkt, wodurch man das Buch aber nicht so schnell nebenbei lesen kann, sondern sich schon etwas konzentrieren muss. 

Da mir das Buch sehr gut gefallen hat, vergebe ich:

5 von 5 Sternen

 





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