Rezension: "Der Sandmann" von Lars Kepler

Titel: Der Sandmann
Autor: Lars Kepler
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 576 
Genre: Krimi/ Thriller

Inhalt

Der vierte Fall für Kommissar Joona Linna: Ein junger Mann wird wankend und blutüberströmt auf einer Eisenbahnbrücke n
ahe Stockholm aufgegriffen. Wie sich kurze Zeit später herausstellt, handelt es sich um den 23-jährigen Mikael Kohler-Frost, der vor dreizehn Jahren spurlos mit seiner Schwester verschwand und vor sieben Jahren für tot erklärt wurde. Der Mann, der für sein Verschwinden verantwortlich gemacht wurde, heißt Jurek Walter und sitzt seit sieben Jahren im Sicherheitstrakt der Gerichtspsychiatrie in Isolationshaft. Er muss also einen Komplizen haben, da Mikael sonst nicht hätte überleben können. 
Joona Linna war schon damals als einziger davon überzeugt, dass Jurek Walter nicht allein gehandelt haben kann, unter anderem auch aufgrund der Geschehnisse kurz nach Jureks Verurteilung. Da Jurek ihm nach der Gerichtsverhandlung gedroht hatte, dass seine Frau und seine Tochter verschwinden werden, kappt er sogar vollkommen den Kontakt zu seiner Familie und konstruiert zu ihrem Schutz ihren Tod. Da aber keine weiteren Spuren zu finden waren, wurden letztendlich die Ermittlungen eingestellt. Aber Joona hatte die ganze Zeit recht. 
Leider weiß Mikael nichts über den Ort, an dem er und seine Schwester festgehalten wurden und nichts über den Täter, der sie gefangen hielt, außer, dass er nach Sand roch, weshalb er immer wieder vom Sandmann spricht. 
Von nun an beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn wenn Mikael noch lebt, vielleicht tut es dann auch seine Schwester Felicia. Um herauszufinden, wer Jureks Komplize ist und wo sich Felicia befindet, soll eine ausgebildete Agentin in die Psychiatrie in Jureks Abteilung eingeschleust werden. Die erste Wahl fällt auf Saga Bauer, eine Kommissarin beim Staatsschutz und außerdem eine hervorragende Scharfschützin mit einer Spezialausbildung in Vernehmungsmethoden. Sie willigt ein und hat die Aufgabe, das Vertrauen von Jurek Walter zu gewinnen.

Meine Meinung

Normalerweise beginne ich bei Buchreihen immer der Reihe nach zu lesen. Dies war allerdings mein erstes Buch von Lars Kepler und gleichzeitig der vierte Kriminalroman mit Kommissar Joona Linna. 
Das Buch beginnt äußerst spannend und hat mich direkt fesseln können. Die kurzen Kapitel stören den Lesefluss überhaupt nicht, im Gegenteil, mir hat das sehr gut gefallen und es verleitet dazu, immer noch ein Kapitel mehr zu lesen. Außerdem kann man dadurch auch immer wieder zwischendurch ein Kapitelchen lesen, wenn man vielleicht gerade nicht so viel Zeit hat.
Zu den Charakteren kann ich sagen, dass ich mir zu Joona Linna noch keine richtige Meinung bilden konnte, wohingegen ich z.B. Saga Bauer sehr sympathisch und authentisch fand. Außer vielleicht, dass ich mir dachte, wer tut sich so einen Auftrag freiwillig an?? Anders Rönn, der neue Arzt der Psychiatrie, spielt auch eine etwas größere Rolle. Bei ihm fand ich die Entwicklung im Laufe des Buchs spannend. Am Anfang war er noch sympathisch, aber je weiter man liest, desto mehr durchschaut man, wie er eigentlich tickt. Leider war es zwischendurch so, dass sehr viele Personen aufgetaucht sind, die nicht näher beschrieben wurden und bei denen ich manchmal nicht so richtig wusste, was sie für eine Aufgabe haben und in welchem Verhältnis sie zu Joona Linna stehen. Wahrscheinlich ist das aber dem geschuldet, dass ich die drei ersten Bände der Reihe nicht gelesen habe. 
Die ganze Geschichte ist schon etwas weit her geholt und unrealistisch, aber das ist bei Thrillern öfters mal der Fall und am Ende sollen sie ja hauptsächlich der Unterhaltung dienen und nicht möglichst realitätsnah sein. 
Den Schluss fand ich super, da es nochmal einige Wendungen gab und der Cliffhanger verleitet einen dazu, gleich mit dem nächsten Fall von Joona Linna weiter zu machen.

Fazit: Ein tolles, spannendes Buch, aber da mich das Personenwirrwarr etwas irritiert hat: 

4 von 5 Sternen








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