Rezension: "Erbarmen" von Jussi Adler-Olsen

Titel: Erbarmen
Autor: Jussi Adler-Olsen
Verlag: dtv
Seitenzahl: 421
Genre: Krimi/ Thriller

Inhalt

Der Ermittler der Kopenhagener Kriminalpolizei Carl Mørck kehrt nach einer krankheitsbedingten Auszeit, aufgrund eines Überfalls auf ihn und seine zwei Kollegen, zurück an seinen Arbeitsplatz. Bei diesem Überfall starb Anker, einer der beiden Kollegen, und der andere, Hardy, liegt seitdem gelähmt in einer Klinik für Wirbelsäulenverletzungen. Carl kam als einziger einigermaßen unbeschadet davon, allerdings nicht, was sein Gewissen und seine Psyche angeht..
Im Polizeipräsidium eröffnet ihm der Chef der Mordkommission, Marcus Jacobsen, dass er ab sofort Leiter des neuen Sonderdezernats Q werden soll. Ziel und Zweck dieses Dezernats ist es, Fälle erneut aufzugreifen, die mangels ausreichender Fahndungserfolge ruhen, die aber von besonderem Interesse für das Gemeinwohl sind. Unterstützen soll ihn dabei Hafez el-Assad, sein neuer Assistent aus Syrien.
Die beiden beginnen mit dem Fall "Merete Lynggaard": Die attraktive Politikerin verschwand vor 5 Jahren auf der Fähre zwischen Rødby und Puttgarden als sie mit ihrem Bruder Uffe nach Berlin reisen wollte. Uffe ist seit einem Autounfall in der Kindheit geistig behindert und hat seit diesem Tag kein Wort mehr gesprochen, was den Fall erschwert, da er als Zeuge keine Aussage machen kann. 

 
Merete, erfährt man schon relativ am Anfang des Buches, wurde von der Fähre entführt und in einer Druckkammer eingesperrt. Jedes Jahr zu ihrem Geburtstag soll sie raten, wer sie eingesperrt hat und warum. Doch sie kommt nicht darauf und jedes Jahr wird der Duck erhöht, was für ihren Körper große Qual bedeutet. Doch wer tut ihr das an?

Meine Meinung

Die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf. Am Anfang habe ich ein wenig gebraucht bis ich richtig in die Geschichte reinkam, aber dann konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und man kann gut mit ihnen mitfühlen: Der etwas kauzige Carl, der liebenswert naive und tüchtige Assad und natürlich Merete, die sich immer um ihren Bruder sorgt und trotz allem was ihr widerfährt versucht, ihre Würde zu wahren. Gefallen hat mir auch, dass es neben den aktuellen Ermittlungen immer wieder Sprünge in die Vergangenheit gab, in denen man verfolgen konnte, was Merete alles erleiden musste und man sich immer wieder fragt, ob sie in der Gegenwart noch lebt oder nicht. Ihre körperlichen und seelischen Schmerzen werden dabei eindrucksvoll geschildert und die ganze Zeit versucht man selbst herauszufinden, wer Merete das antun könnte.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen und als ich das Buch fertig hatte, musste ich gleich den Nachfolger "Schändung" lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit dem Sonderdezernat Q und mit Carl und Assad privat weiter geht.

Alles in allem ein sehr gutes Buch, doch da ich am Anfang erst mit ihm warm werden musste:


4 von 5 Sternen


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